Erste Wanderung
Wir haben den Ort Modrava als touristisches Zentrum kennen gelernt mit dem Zusammenfluss der drei Flüsse Filipohutský potok, Roklanský potok und Modravský potok zur Vydra. Wir folgen dem 23km langen Lauf der Vydra, die ihre bräunliche Färbung dem mit Muminstoffen versetzten ausgewaschenen Torf verdankt. Unsere Wanderung beginnt hinter der Pension Arnika.
Der Weg ist als Lehrpfad mit Informationstafeln zum Wandern entstanden. Er ist gut begehbar und endet nach über 2 km bei der Hradlový most. Den Verlauf direkt neben der Vydra müssen wir unbedingt genießen. Nur ein kleiner Berg ist zu überqueren, da sich hier die Vydra tief in einen Felsen eingegraben hat. Gerade in diesem Bereich sollte man genau auf den Wanderpfad achten, denn dieser verläuft unscheinbar im Gras und am Berghang entlang. Die Hinweisschilder wirken gerade im Sommer, in dem die Natur in voller Blüte steht, etwas versteckt.
Diese mittelschwere Route führt uns durch die Feuchtgebiete auf dem hölzernen Steg entlang und über feucte Wiesen und durch den Wald. Man sollte beachten, dass der Weg im Winter nicht von Schnee geräumt wird. Wir erleben ganz nah die Vegetation am Flussufer. Informationstafeln stehen am Weg, die uns die Natur erläutern. Aufgrund des fließenden Gewässers leben hier Fischotter und der europäische Biber, der Eisvogel und die Bachstelze. Schauen wir in das braune Wasser, erkennen wir die Bachforelle. Eine Menge an Wasserinsekten fühlen sich hier wohl. Das Auge freut sich über die farbigen Gewächse wie Wollgras oder Knabenkraut. Leider finden wir auch die sich ausbreitenden Lupinen, die den heimischen Pflanzen den Lebensraum nach und nach einengen.
Im Herbst ist unser Erleben auf diesem Lehrpfad besonders intensiv. Wir können die durchnässten Wiesen mit den kleinen Wasserläufen in die Vydra verfolgen. Dieser Fluss entwässert in seinem Lauf etwa 147 Quadratkilometer. Die Feuchtgebiete sind wichtige Orte von Biotopinseln, an die viele Arten von Pflanzen und Tiere gebunden sind. Gerade auf diesem Wanderweg finden wir eine Fülle Gneisen und Graniten. Diese haltbaren Gesteine trotzen den Witterungseinflüssen und erscheinen uns heute wie märchenhafte Felsformationen.
Fotos, Skizzen & design © Bernd Willi Heinz Richter